Sicherheit durch Waffen?

6.5.2024     Peter Sutter, 9470 Buchs

Den aktuellen Anlass zum 8. Buchser Montagsgespräch vom 6. Mai bildete der Piranha-Panzer, der am „Buchser Samstig" vom 8. Juni in der autofreien Buchser Bahnhofstrasse präsentiert werden soll.

Den aktuellen Anlass zum 8. Buchser Montagsgespräch vom 6. Mai bildete der Piranha-Panzer, der am „Buchser Samstig" vom 8. Juni in der autofreien Buchser Bahnhofstrasse präsentiert werden soll. 

Darüber hinaus aber wurde auch über die aktuelle europäische Sicherheitslage, das Verhältnis der Schweiz zur NATO sowie über die Frage diskutiert, ob Pazifismus in der heutigen Zeit kein Thema mehr sei.

Was das Verhältnis zwischen Russland und der NATO betrifft, so zeigte sich im Verlaufe der Diskussion, dass die Realität weitaus komplexer sei, als dies durch die Medien im Allgemeinen vermittelt werde. So etwa höre man nur selten davon, dass die USA über weltweit hundert Mal mehr Militärstützpunkte verfügt als Russland und fast alle dieser rund 2000 Basen ringförmig rund um Russland aufgestellt sind, was Bedrohungsängste seitens Russlands durchaus verständlich erscheinen lasse. Auch sei die Ukraine ganz und gar nicht jenes demokratische Musterland, als welches es im Westen dargestellt wird.

Übereinstimmung herrschte darin, dass der beste Schutz des Lebens zweifellos eine Welt ohne Waffen und Kriege wäre, während umgekehrt eine immer grössere Zahl von Waffen auch ein immer grösseres Risiko kriegerischer Auseinandersetzungen in sich berge, und sei es nur durch einen unbeabsichtigten technischen Zwischenfall. Eifrig wurde darüber diskutiert, ob der Krieg in der Natur des Menschen liege oder vielmehr eine Folge nationalistischer Machtansprüche und wirtschaftlicher Interessen sei. Einig war man sich darin, dass jene Menschen, die von Kriegen profitieren, meist nicht die gleichen sind, welche unter ihnen leiden oder ihnen zum Opfer fallen, wie es kürzlich auch in einer öffentlichen Äusserung des amerikanischen Aussenministers Blinken deutlich wurde, der sagte, die Weiterführung des Ukrainekriegs wäre eine gute Sache, weil sie dazu diene, Arbeitsplätze in der US-Rüstungsindustrie zu erhalten.

Eine Annäherung der Schweiz an die NATO wurde skeptisch beurteilt. Mehr könnte erreicht werden, wenn sich die Schweiz auf ihre Rolle als Konfliktvermittlerin und Friedensstifterin zurückbesinnen würde und auf ihr grosses Potenzial an hervorragenden Diplomatinnen und Diplomaten, die schon in vielen Konflikten wertvollste Arbeit geleistet hätten.

Zur Frage, ob die Präsentation eines Panzers im Rahmen des „Buchser Samstig" eine gute Idee sei, waren, wie zu erwarten, die Meinungen geteilt. Wie man erfahren konnte, war dies ursprünglich gar nicht die Idee des OK gewesen, sondern aus Militärkreisen vorgeschlagen worden. Nach intensiven und durchaus kontroversen Diskussionen sei das OK aber zum Schluss gelangt, dieses Angebot in Anbetracht der Bedeutung der Schweizer Armee nicht ausschlagen zu können. Krieg sei nun einmal eine Realität, das dürfe auch an einem solchen Anlass sichtbar werden. Dem wurde entgegnet, der „Buchser Samstig" sei hierfür nicht der geeignete Anlass. Wenn sich die Armee der Öffentlichkeit präsentieren wolle, gäbe es hierfür genügend andere Möglichkeiten.