Nur wenn Sie zu den 15% Spitzenverdienenden der Schweiz gehören und Kinder haben, profitieren Sie wirklich von der Erhöhung des Kinderabzugs bei den direkten Bundessteuern. Familien mit tiefen und mittleren Einkommen, welche ja hauptsächlich auf Entlastung angewiesen wären, haben nur wenig oder gar nichts von dieser Vorlage.
Warum? Weil 45% der Familien gar keine direkte Bundessteuern bezahlen müssen, da sie nicht genug verdienen! Selbst SVP-Bundesrat Ueli Maurer stellte in der Debatte im Parlament klar: „Es ist eine Steuerentlastung für höhere Einkommen. Das kann man wollen, aber dann darf man das nicht als Familienvorlage verkaufen.“ Eine Vorlage, die wohlgemerkt 370 Millionen Franken pro Jahr kostet.
Dies im Gegensatz zum zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub, über den wir gleichzeitig abstimmen: Er kostet nicht einmal zwei Drittel des obigen Steuergeschenks an die Reichen, kommt aber allen jungen Familien zugute. Auf dem Lohnzettel kostet der Vaterschaftsurlaub pro Monat nicht mehr als eine halbe Tasse Kaffee. Er ist ein günstiger, aber grosser und wichtiger Schritt für die Väter, die so endlich auch in der ersten Zeit nach der Geburt bei ihrem Kind sein können. Jedes andere europäische Land hat diesbezüglich übrigens grosszügigere Regelungen.
Sagen Sie also am 27. September Nein zur Erhöhung der Kinderabzüge, aber Ja zum zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub! Die Familien werden es Ihnen danken!